Es ist Samstag und ich dachte, dies ist ein guter Tag
für einen spontanen Blogpost. Spontan darum, weil wir ja eigentlich eine Themenstruktur
auf unserem Blog haben. Der heutige Post ist ein Ausreißer, wie man es in der Statistik
sagen würde. Eine Abweichung von der Norm. Um diese Ausreißer kenntlich zu
machen, versehen wir sie mit dem #nachgedacht …
Nachgedacht habe ich darüber, warum es uns Menschen
manchmal so schwer fällt, unserer eigenen Sprachintelligenz zu vertrauen.
Dieses Phänomen fällt mir ganz extrem bei Studenten auf. Es ist jedes Jahr das
gleiche Spektakel, die Klausuren stehen an und es gibt eine Menge zu lernen.
Viele Definitionen und Fakten, wenig Verständnisstoff. Dabei fällt es viel
leichter sich Dinge einzuprägen, die man auch verstanden hat, aber es wird auswendig gelernt.
Ich stelle das bei mir selbst auch fest, ich bin mir erst hundertprozentig sicher, dass ich den Stoff „kann“, wenn ich exakt das gelernt habe, was im Skript steht. Warum ist das so? Warum übersetzen die Wenigsten den Lernstoff in verständliche Stichpunkte, in eigene Worte, anstatt stur die komplizierten Definitionen auswendig zu lernen??? Wir machen es uns damit echt schwer.
Ich stelle das bei mir selbst auch fest, ich bin mir erst hundertprozentig sicher, dass ich den Stoff „kann“, wenn ich exakt das gelernt habe, was im Skript steht. Warum ist das so? Warum übersetzen die Wenigsten den Lernstoff in verständliche Stichpunkte, in eigene Worte, anstatt stur die komplizierten Definitionen auswendig zu lernen??? Wir machen es uns damit echt schwer.
Aber würde der Professor die Definition übersetzen oder
ein Mitstudent, von dem wir wissen, dass er recht gut ist, würden wir diese
Umformulierung sofort dankend annehmen. Es liegt also doch an uns, an dem
Misstrauen gegenüber unseren eignen Worten. Schade, sehr schade … Denn wenn wir
etwas falsch übersetzen, dann haben wir es sowieso nicht verstanden und
behalten es somit auch nicht lange. Aber gut, die Punkte in der Klausur gibt es
erst mal …
Geht es Euch auch so, dass Ihr prinzipiell die meisten Posts oder Artikel von anderen Bloggern gut geschrieben findet? Aber wenn es um Eure Leistung geht, seit ihr ständig unzufrieden? Niemals würde man auf Idee kommen über andere so streng zu urteilen, wie über sich selbst. Man selbst ist immer sein schärfster Richter.
Was sind eigentlich gute und nicht gute Texte? Wer darf denn das
beurteilen? Das ist doch von ganz individuellen Faktoren abhängig …
Ich habe für ein paar Semester Germanistik studiert und dachte nach dem Studium
weiß ich, was ein guter Text ist. Aber nein, so richtig kann ich es immer noch
nicht sagen. Das hängt nämlich einfach von persönlichen Vorlieben und vom
Schreibstil ab.
Wenn wir andere Texte gut geschrieben finden, sind
unsere eigenen nicht schlechter, nur weil sie anders sind. Geschriebene Worte
sind ein Endprodukt unserer Gedanken, Gefühle und unserer Erfahrungen, also
sehr persönlich und demnach bei jedem anders. Wir müssen einfach drauf
vertrauen, dass sie gut sind, weil sie von uns kommen.
Es kann bestimmt nicht schaden, wenn man hin und wieder
seinen eigenen Worten vertraut beziehungsweise seiner Fähigkeit sich
auszudrücken. Die meisten Menschen können das nämlich recht gut und brauchen da
überhaupt nicht unsicher sein und sich an anderen Menschen orientieren. Die
eigene Sprache ist doch etwas ganz Tolles und Einzigartiges und es wäre sehr
schade, wenn wir alle den gleichen Sprachstil hätten. Also, wenn Du wie ich das
nächste Mal vor Deinem Bildschirm sitzt, Du Deinen Text anstarrst und immer
unsicherer wirst, dann denk mal daran. Es wäre ein Verlust, wenn Du uns Deine
Gedanken vorenthalten würdest.
In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Selbstvertrauen und Spaß beim Schreiben!!!
In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Selbstvertrauen und Spaß beim Schreiben!!!
Eure Karo